Wir Grünen setzen uns für lebendige Gewässer einschließlich ihrer Auen und einen sich hieraus bildenden Biotopverbund ein und unterstützen alle Maßnahmen, die zu einer Verwirklichung dieses Zieles beitragen.
Die Stadt Hamburg wird ganz entscheidend durch ihre Lage am Wasser geprägt. Dies gilt nicht nur für die Elbe mit ihrer Bedeutung für die Schifffahrt oder die Alster mit ihrer herausragenden Qualität für die Erholung und die Weite des Stadtraumes. Es gilt auch für die Fülle unterschiedlicher Fließ- und Stillgewässer, die in den Flusssystemen von Elbe, Alster und Bille liegen und die die Stadt als Lebensadern der Natur durchziehen. Neben diesen mehr oder weniger natürlichen Gewässern prägen die vielen alten Kanäle und Fleete als ehemalige Transportwege das Gewässersystem der Stadt. Die Gewässer haben eine überaus große Bedeutung als Lebensraum für eine große Zahl von Pflanzen- und Tierarten. Die Gewässer nehmen zudem Regen auf, kühlen durch ihre Verdunstung den Stadtraum und tragen zur Grundwasserneubildung bei.
Gewässer haben aber auch eine besondere Bedeutung für den städtischen Biotopverbund, da sie als weitestgehend durchgängige Strukturen die unterschiedlichen naturnahen Bereiche der Stadt miteinander verknüpfen. Dies gilt umso mehr dann, wenn die Fließgewässer noch ihre natürlichen flächenhaften Auen aufweisen, die insbesondere in der äußeren Stadt oftmals durch naturnahe Lebensräume geprägt werden.
Hamburgs Gewässer sind nahezu alle durch den Menschen verändert, in feste Betten gezwungen oder gar kanalisiert. Um ihre herausragenden Funktionen für den Naturhaushalt und die Erholung der Hamburgerinnen und Hamburger erfüllen zu können, müssen die Gewässer wieder ökologisch aufgewertet oder naturnäher entwickelt werden. Hierzu tragen Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässer selber, wie die Beseitigung von Barrieren in Fließgewässern, das Einbringen natürlicher Strukturen in Gewässer oder die Schaffung natürlicher Ufer und Auen bei.
Bei den Maßnahmen für die Gewässer sollten immer deren Auen und begleitenden Flächen mit einbezogen werden, um ihre Bedeutung für den Biotopverbund zu stärken. Auch die Stillgewässer haben in ihrem naturräumlichen Verbund mit Fließgewässern eine hohe ökologische Bedeutung. Hier können natürliche Ufer ebenfalls viel zu einer Verbesserung der Lebensräume von Pflanzen- und Tierarten beitragen. Dabei sollten auch die Regenwasserrückhaltebecken verstärkt in den Fokus genommen werden, da bei diesen oftmals hohe Aufwertungspotenziale bestehen. In den Kanälen und Fleeten bestehen durch eine schonende Reinigung und durch das Einbringen natürlicher Strukturen umfangreiche Möglichkeiten der Aufwertung .
Im Rahmen von zwei beispielhaften Projekten werden ökologische Aufwertungen über die Wasserrahmenrichtlinie hinaus an Hamburgs Gewässern geplant und umgesetzt. Im Projekt „Lebendige Alster“ werden Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung der Alster umgesetzt, die auch für andere Gewässer beispielgebend sind. Insbesondere die in der kanalisierten Alster zwischen Rathausschleuse und Elbe umgesetzten Maßnahmen können Vorbilder für viele andere Kanäle und Fleete in der Stadt Hamburg sein. Im Naturschutzgroßprojekt „Hamburg, deine Flussnatur“ wird ein übergreifendes zukunftsweisendes Maßnahmenkonzept für den Biotopverbund an Hamburgs Gewässern entwickelt und abgestimmt und soll ab 2025 umgesetzt werden.