Die Zukunft des Sports ist Grün

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GRÜNE Sportpolitik will dazu beitragen, dass Bewegung und Sport in unserer Stadt Spaß machen und eine engagierte und gesunde Lebensweise fördern – egal ob individuell oder im Verein organisiert. Die Organisationen des Sports sind starke zivilgesellschaftliche Partner in der Entwicklung eines modernen Zusammenlebens. Gemeinnützig in Vereinen organisierter Sport hat enorme Reichweite und bringt vielfachen gesellschaftlichen Nutzen: Gesundheit, sozialer Zusammenhalt, Wertevermittlung, Integration, außerschulische Bildung, sowie gesellschaftliche Teilhabe und Mitbestimmung mit demokratischen Mitteln. In den Sportvereinen gelingt Inklusion unkompliziert: die Verschiedenheit der einzelnen Menschen nach Alter, Geschlecht, Religion, Herkunft, Behinderung oder sexueller Orientierung wird akzeptiert und mitgedacht,. Der notwendige Wandel der vielfältigen Zivilgesellschaft ist im Sport oft bereits Realität.

GRÜNE wollen gute Bedingungen für Bewegung und Sport im öffentlichen Raum. Alle Hamburger*innen sollten fußläufig öffentliche Parks, Gewässer, Grünflächen oder Sportstätten erreichen können und diese niedrigschwellig nutzen können – auch ohne Mitgliedschaft in einer Organisation.

GRÜNE werden Sportvereine in ihrer alltäglichen Arbeit für den Zusammenhalt im Stadtteil stärker unterstützen, Zugangsbarrieren senken sowie die Öffnung für neue Zielgruppen und neue Sportbedürfnisse aktiv fördern. Die elektronische Sportartensimulation ist zum Beispiel Teil einer modernen Jugendkultur und in diesem Rahmen förderfähig. Gemeinnützige Sportorganisationen, die sich diesem Trend öffnen, sind willkommen.

GRÜNE erkennen den Nutzen von regelmäßiger Bewegung und Sport für die Persönlichkeitsbildung junger Menschen an. Das Engagement von jungen Ehrenamtlichen wollen wir stärker honorieren und sie dabei unterstützen ihr Engagement dauerhaft fortzusetzen.

Öffentlich finanzierte Sportstätten und Parksportanlagen sollen optimal genutzt, gut gepflegt und instandgehalten werden. Neben genormten Wettkampfsportanlagen sollen innovative und bedarfsgerechte Sportanlagen für den Freizeit-, Gesundheits- und Rehabilitationssport entstehen. Vielfalt ist bei den Bewegungsarten und den dafür notwendigen Sportstätten unverzichtbar.

GRÜNE wollen einen manipulationsfreien Sport, der ein faires und soziales Miteinander ermöglicht. Doping hat dabei ebenso wenig Platz wie Machtmissbrauch gegenüber Kindern und Jugendlichen oder Gewalt.

Förderung des Sports kooperativ gestalten

In der staatlichen Sportförderung erhalten GRÜNE die entgeltfreie Nutzung öffentlicher Sportstätten durch gemeinnützige Sportvereine und -verbände aufrecht. Die kostenfreie Bereitstellung öffentlicher Grundstücke für den Bau von Vereinssportanlagen wird fortgesetzt, um das Angebot staatlicher Sportstätten bedarfsgerecht zu ergänzen und neue Zielgruppen zu erschließen.

GRÜNE respektieren, dass Sportvereine und -verbände in erster Linie den Wünschen und dem Willen ihrer Mitglieder verpflichtet sind. Das Instrument des Sportfördervertrags zur finanziellen Absicherung des gemeinnützigen, organisierten Sports ist grundlegend im Dialog mit dem Hamburger Sportbund und den in ihm zusammengeschlossenen Verbänden und Vereinen zu überprüfen. Die Verantwortung für die Höhe der Sportförderung liegt weiterhin in der Hand der Hamburgischen Bürgerschaft. Für uns müssen die Handlungsfelder der Sportentwicklung von Politik und Verwaltung gemeinsam auf Augenhöhe mit den verantwortlichen Akteur*innen des Sports definiert werden. Innerhalb dieser Felder bleibt die Autonomie des Sports unberührt.

Mehr Sportstätten für Hamburg

Bewegungsbedürfnisse und Sport sind ein wichtiger Faktor GRÜNER Stadtteilentwicklung. Benötigt werden vielfältige Formen von Flächen und Räumen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Sportarten gerecht werden. Diese müssen geschaffen bzw. erhalten werden, auch in Konkurrenz zum Wohnungsbau, zum Naturschutz oder zur Verkehrsinfrastruktur. In der Stadtplanung sollen Bewegungs- und Sportbedürfnisse von Beginn an berücksichtigt werden. Als Träger öffentlicher Belange wird der Hamburger Sportbund in Abstimmung mit den lokalen Sportorganisationen frühzeitig und regelhaft in die Planungen einbezogen. Um den erhöhten Arbeitsaufwand bewältigen zu können, erhält der Hamburger Sportbund die notwendigen Mittel für zusätzliches Personal.

Bei Planung, Bau und Betrieb von Sportstätten muss die ökologische Verträglichkeit und Nachhaltigkeit stärker berücksichtigt werden. GRÜNE wollen die Förderprogramme zur energetischen Sanierung von Sportstätten ausbauen.

Die von der Bürgerschaft in Auftrag gegebene Bedarfsermittlung für Sportflächen wird einen erhöhten Bedarf nachweisen. GRÜNE werden alles daran setzen, den identifizierten zusätzlichen Bedarf zu befriedigen und neue barrierefreie Sportflächen zu errichten. Um mehr Nutzungszeiten unabhängig von schulischen Bedarfen für den Sport bereitzustellen, wollen GRÜNE in jedem der sieben Hamburger Bezirke eine an dem örtlichen Bedarf ausgerichtete Sporthalle schaffen. Die notwendige Finanzierung wollen wir absichern.

Öffentliche Sportstätten sind Teil der Daseinsvorsorge. GRÜNE wollen innovative Betriebsmodelle mit gemeinnützigen Sportvereinen oder -verbänden entwickeln, um eine bessere Auslastung, Pflege und Instandhaltung zu ermöglichen. Zentrales GRÜNEs Anliegen ist, dass die Bedürfnisse der Sportler*innen bei der Planung und dem Bau sowie der Ausstattung und den Nutzungszeiten in den Schulsportstätten stärker berücksichtigt werden. Die Fokussierung allein auf berechnete schulische Bedarfe ist, auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, nicht zukunftsfähig. Sportstätten müssen auch an den Wochenenden, am späten Abend sowie in den Schulferien für Sportler*innen offen stehen. Die dadurch erhöhten Nutzungskosten wollen GRÜNE aus dem Haushalt finanzieren. Der Beschluss der Bürgerschaft für das Pilotprojekt zur Anpassung der Mitbenutzungsregeln von Schulsporthallen für Sportvereine ist ein erster Schritt in eine grüne Richtung.

In Hamburg ist das Angebot öffentlicher Schwimmbäder zu klein, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken. GRÜNE werden keiner Schließung eines vorhandenen Schwimmbads oder Lehrschwimmbeckens zustimmen, ohne dass ein gleichwertiger Ersatz geschaffen wird. GRÜNE wollen, dass alle Hamburger*innen Schwimmen lernen können. Das Schulschwimmen alleine reicht dafür nicht aus. Hamburg benötigt zusätzliche Wasserzeiten. Schwimmbäder sollen grundsätzlich für das Erlernen der Schwimmfähigkeit geeignet sein.

Sportliches Miteinander fördern

Gemeinnützige Sportvereine können zentrale soziale Akteure in den Stadtteilen sein. Sie können zu starken Partnern von Schulen, Kitas, Jugendeinrichtungen und vielen anderen Initiativen und Organisationen werden. Dafür müssen sie mit ihren Organisationsprinzipien von freiwilliger Mitgliedschaft, Ehrenamtlichkeit und demokratischem Aufbau anerkannt werden. GRÜNE unterstützen die Weiterentwicklung von Sportorganisationen. Förderprogramme hierfür sollen bedarfsgerecht gestaltet und ausgebaut werden.

GRÜNE wollen, dass Unternehmen, an denen Hamburg beteiligt ist, den Jugendsport unterstützen.

Hamburg hat sich erfolgreich als Ausrichter großer Ausdauersport-Events positioniert. GRÜNE setzen sich dafür ein, die ökologische und soziale Verträglichkeit dieser Veranstaltungen zu verbessern. Internationale Sportgroßveranstaltungen müssen klimaneutral und möglichst müllfrei durchgeführt werden. Bei internationalen Top-Ereignissen wollen GRÜNE eine Verbindung zum Amateur- und Jugendsport schaffen. Intransparente Vergabeerfahren der Ausrichtung von Großveranstaltungen lehnen GRÜNE ab. Die Sportfachverbände sind entsprechend zu bewerten und ggf. ist auf Veranstaltungen zu verzichten.